Günter Zwanzig

Lieber Günther,

die traurige Nachricht von Deinem Heimgang hat mich kurz vor meiner Operation erreicht, so dass ich erst jetzt angemessene Trauerarbeit leisten kann.

Mit Dir verlieren wir - und damit meine ich nicht nur unsere Alemannia und unsere Uttenruthia - einen unermüdlichen Kämpfer gegen alle Gedankenlosigkeit, der so trefflich wußte, Tradition und Zukunft miteinander zu verbinden, der geschichtliche Werte als Bereicherung der Gegenwart  vermitteln konnte. Dies war es auch, was uns beide immer wieder verbunden hat, über alle farbentragende Verbindung hinaus. Du hinterlässt nun eine klaffende Lücke. Diese zu schließen wird nicht einfach sein. Umso mehr bleibt eben dies ein ehrenvoller Auftrag.

In diesen Stunden denke ich zurück an viele gemeinsame Aktionen und unser beider Anliegen, dem Geist von Schwarzburg Verortung und Ausstrahlung zu geben, die deutsche Teilung in den Köpfen zu überwinden und die Zeugnisse der Geschichte als menschliche Schicksale sprechen zu lassen.

Deinen Lieben, Karin, Christofer, Johanna und Lisa wünsche ich den sanften Trost, den nur der Ewige zu spenden vermag und den er gütig zu spenden weiß, solange man der Erinnerung - durchaus auch in der von Dir gewollten Bestimmung - einen Sinn zu geben bereit ist.

Mit Trauer im Herzen

Dein

Helmut-Eberhard

Lieber Günter,

wunderbar, dass wir uns kennenlernen durften!

Wenn wir dereinst in unserem geistlichen Leib wieder zusammentreffen, werden wir wieder mit einem geistlichen Vehikel unser geliebtes Frankenland, Morschreuth, die Stempfermühle, Bamberg, Weißenburg und viele Orte mehr in der Welt mit Freude und Fröhlichkeit besuchen!

In dankbarem Gedenken,

Dein Bundesbruder Friedrich U.

Lieber Günter,

zwar trennte sich unser gemeinsamer Weg viele Jahre zuvor.

Unvergessen dennoch unsere gemeinsamen Kneipabende, unsere Exkursion nach Plauen und Deine Verse über Bonifatius Kiesewetter. Stets warst Du ein Quell von Lebensfreude und Humor.

Mögest Du in Frieden ruhen.

Nec pluribus impar!

Ein Freund ging voraus. Wir werden uns wiedersehen.

Fiducit

Lieber Günter,

wir alle, der Schwarzburgbund, Deine Verbindungen, deren Farben Du mit Stolz getragen hast, und all Deine Bundesgeschwister nehmen in großer Trauer Abschied von Dir. Dieser Abschied vollzieht sich wegen der Anforderungen, die diese schweren Tage stellen, in einer Weise, die weder Deinen Verdiensten noch Deiner auf Geselligkeit und Kommunikation angelegten Persönlichkeit gerecht werden können. Aber die Not nimmt auch auf Tod, Trauer und Abschied keine Rucksicht.

Wie so viele von uns durfte ich Dich schon während meiner Aktivenzeit kennen lernen, mit all Deiner Neugier auf Menschen und Themen, Deiner ungeheuren Gelehrsamkeit in Fragen der Studentengeschichte und Deiner Liebe zur Geselligkeit. Die Begeisterung für den Schwarzburgbund konntest Du immer wieder erfolgreich wiedergeben und Deine Fähigkeit den Bogen von der Studenten- zur Ideengeschichte zu schlagen, hat bis in die jüngste Zeit deutliche Spuren in Diskurs und Programmatik des Bundes hinterlassen. Wir haben in diesem Zusammenhang häufiger darüber gesprochen, eine "Schwarzburger Erklärung" zu initiieren, in der sich christliche Verbindungen zu Ihren Werten in Zeiten des Wandels äußern. Wie so vieles, wurde auch dieses Projekt durch Corona ausgebremst. Die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben in unseren Verbindungen aber auch auf das gesellschaftliche Leben insgesamt machen eine derartige Selbstvergewisserung aber vielleicht notwendiger als zuvor, weshalb wir eine solche Erklärung nach der Pandemie angehen werden, und zwar ausdrücklich in Deinem Gedenken.

Unsere Gedanken sind in diesen schweren Tagen bei Deiner Familie und Deinen Angehörigen.

Wir werden Dich nicht vergessen!

In stillem Gedenken

Dieter Eckert, V, Wil, MW h.c.

Bundesvorsitzender des Schwarzburgbundes